In der gestrigen Sitzung des UN-Sicherheitsrats zur Situation im Jemen haben zwei hochrangige UN-Vertreter die unverzügliche Freilassung von 13 UN-Mitarbeitern und von Dutzenden Mitarbeitern aus der Zivilgesellschaft, Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und anderen Einrichtungen gefordert. Ansar Allah – besser bekannt als die Huthi-Bewegung – hält seit mehr als zwei Monaten willkürlich 13 Mitarbeiter der Vereinten Nationen im Jemen fest.
Der Sondergesandte des UN-Generalsekretärs für den, Jemen Hans Grundberg, und Lisa Doughten vom UN-Nothilfebüro (OCHA) berichteten in ihren Briefings an die UN-Botschafter, die im Sicherheitsrat vertreten sind, zur aktuellen Lage im Land.
Bei den insgesamt mehr als 60 Festgenommenen handelt es sich laut Grundberg um jemenitische Staatsbürger, darunter sei auch einer seiner Mitarbeiter. Darüber hinaus seien vier weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des UN-Menschenrechtsbüros (OHCHR) und der Kulturorganisation UNESCO, die sich seit 2021 beziehungsweise 2023 in Haft befinden würden.
Ansar Allah stürmte Anfang des Monats das OHCHR-Büro in der Hauptstadt Sanaa und befahl den internationalen Mitarbeitern, das Büro zu verlassen. Dokumente, Möbel, Fahrzeuge und die Schlüssel des Büros seien von den Huthis beschlagnahmt worden, so Grundberg in seinem Briefing.
„Dies ist ein unheilvolles Signal für die breitere Richtung, die Ansar Allah einschlägt, und stellt einen ernsthaften Angriff auf die Fähigkeit der Vereinten Nationen dar, ihr Mandat zu erfüllen“, sagte er vor dem Sicherheitsrat.
„Ich fordere daher Ansar Allah auf, verantwortungsbewusst und mitfühlend gegenüber ihren Landsleuten zu handeln und sofort und bedingungslos alle Mitarbeiter der Vereinten Nationen, Nichtregierungsorganisationen, der Zivilgesellschaft, der diplomatischen Vertretungen und des privaten Sektors sowie Angehörige religiöser Minderheiten freizulassen und von weiteren willkürlichen Verhaftungen abzusehen.“
Einschränkungen für humanitäre Helfer
OCHA-Vertreterin Lisa Doughten appellierte an die Mitgliedstaaten, „jeden Einfluss und jede Hebelwirkung auszuüben, die sie haben“, um die Bemühungen um die Freilassung der Inhaftierten zu unterstützen.
Sie wies auch auf die „besorgniserregende Verschlechterung des Einsatzumfelds in den von den Huthis kontrollierten Gebieten“ hin, wo die Situation immer enger werde, und das zu einer Zeit, in der humanitäre Helfer bereits Schwierigkeiten hätten, die Bedürfnisse von Millionen Menschen im ganzen Land zu erfüllen.