Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat für das kommende Jahr eine Bedarfsprognose veröffentlicht (Projected Global Resettlement Needs Assessment). Für das Jahr 2024 werden mehr als 2,4 Millionen Flüchtlinge eine Neuansiedlung benötigen, was einen Anstieg um 20 Prozent im Vergleich zu 2023 bedeutet, so die UN-Organisation.
Eskalierende Herausforderungen
Angesichts der sich verschärfenden Flüchtlingskrise, des Zusammenbruchs der Sicherheit und der Konflikte seien dringende Maßnahmen erforderlich, um die wachsenden Herausforderungen zu bewältigen, denen sich Millionen von Menschen gegenübersehen, die weltweit auf der Flucht sind, so UNHCR. „Wir beobachten einen besorgniserregenden Anstieg der Zahl der Flüchtlinge, die im Jahr 2024 eine Neuansiedlung benötigen. Die Neuansiedlung bleibt ein entscheidender Rettungsanker für diejenigen, die am meisten gefährdet sind“, sagte UN-Hochkommissar für Flüchtlinge Filippo Grandi.
Die asiatische Region führe die Liste mit fast 730.000 Flüchtlingen an, die wahrscheinlich Unterstützung bei der Neuansiedlung benötigen werden, was etwa 30 Prozent der Gesamtzahl entspreche, so Grandi.
Der Krieg in Syrien dauert nun schon 13 Jahre an und sei nach wie vor Auslöser der größten Flüchtlingssituation der Welt. Den zweithöchsten Bedarf werden schätzungsweise Flüchtlinge aus Afghanistan haben, gefolgt von Flüchtlingen aus dem Südsudan, Myanmar und der Demokratischen Republik Kongo (DRK).
„Ich fordere alle Staaten, die über die nötigen Mittel verfügen, auf, sich zu engagieren und nachhaltige und mehrjährige Neuansiedlungszusagen zu machen, um den Bedürftigen Sicherheit und Schutz zu bieten und die Verantwortung der internationalen Gemeinschaft für die Flüchtlinge zu teilen“, erklärte Grandi.
Neuansiedlungen bieten denjenigen, die extremen Risiken ausgesetzt sind, einen Rettungsanker der Hoffnung und des Schutzes, indem sie eine dauerhafte Lösung bietet und gleichzeitig eine entscheidende Rolle dabei spielt, den Druck auf die Aufnahmeländer zu verringern und den allgemeinen Schutzrahmen zu stärken.