UN befürchten mehr als 50.000 Erdbebentote

UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths

Fast eine Woche nach der Erdbeben-Katastrophe im türkisch-syrischen Grenzgebiet ist die Zahl der Toten auf etwa 33.000 gestiegen. Aus Syrien wurden zuletzt mehr als 3500 Tote gemeldet. UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths sagte bei einem Besuch im Erdbebengebiet in der Türkei im Sender Sky News, die Zahl der Toten werde sich sicherlich noch „verdoppeln oder mehr“.

WHO: 870.000 Menschen müssen versorgt werden

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht mittlerweile davon aus, dass 26 Millionen Menschen in der Türkei und Syrien von der Katastrophe betroffen sein könnten, darunter etwa fünf Millionen Menschen, die ohnehin als besonders schutzbedürftig gelten. Mindestens 870.000 Menschen in beiden Ländern müssen nach Angaben der Vereinten Nationen mit warmen Mahlzeiten versorgt werden, bis zu 5,3 Millionen Menschen könnten allein in Syrien obdachlos geworden sein.

Mit Blick auf die Lage in Syrien schrieb UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths am Sonntag im Kurzbotschaftendienst Twitter von internationalem „Versagen“. „Wir haben die Menschen im Nordwesten Syriens bisher im Stich gelassen“, schrieb Griffiths weiter. Es sei seine Pflicht, dies schnellstmöglich zu verbessern.

Ein UN-Konvoi aus zehn Lastwagen mit Hilfsgütern hatte Syrien am Donnerstag über die Türkei erreicht. Griffiths erklärte aber, es sei noch viel mehr Hilfe nötig.