UN wollen eigenes Sekretariat für Künstliche Intelligenz

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Um die möglichen Gefahren der künstlichen Intelligenz  für die Menschheit »beherrschbar« zu machen, sollen die Vereinten Nationen erstmals ein eigenes KI-Sekretariat einrichten. Das ist das Ergebnis der monatelangen Beratungen des »High-Level Advisory Body« (HLAB), der Expertenkommission des UN-Generalsekretärs. Das Gremium, in dem 2000 Experten aus aller Welt monatelang mehr als 250 schriftliche Eingaben prüften, stellte am Donnerstag in New York sieben Empfehlungen vor.

Die Ausgangslage ist laut HLAB dramatisch. Von 193 Mitgliedstaaten »beteiligen sich nur sieben an den sieben jüngsten prominenten AI-Regulierungs-Initiativen«, schreiben die Experten. 118 fehlten vollständig, vor allem im Globalen Süden. Da die Entwicklung von KI »in den Händen einiger weniger multinationaler Unternehmen in einigen wenigen Ländern« liege, bestehe »die Gefahr, dass die Auswirkungen der Entfesselung von KI den meisten Menschen auferlegt werden, ohne dass sie ein Mitspracherecht bei den entsprechenden Entscheidungen haben.«

Mit Ausnahme der Europäischen Union und Kalifornien haben westliche Regierungen bislang kaum ernsthafte Versuche unternommen, KI sowie ihre Entwickler per Gesetz einzuhegen – was inzwischen selbst einstige KI-Jünger besorgt .

Um Gefahren von der Menschheit abzuwenden, drängen die Fachleute auf sieben Sofortmaßnahmen in vier Bereichen. So brauche es weltweit ein »gemeinsames Verständnis« von KI durch ein internationales wissenschaftliches Gremium, mitsamt einem eigenen UN-Sekretariat sowie einem »kleinen KI-Büro«. Dieses würde jährlich »Berichte über KI-Fähigkeiten, -Risiken und -Trends sowie Ad-hoc-Berichte über neu auftretende KI-Risiken« erstellen.

Die gemeinsame politische Grundlage soll bei den Vereinten Nationen gelegt werden, wo sich regelmäßig Regierungen mit Interessengruppen austauschen, um »eine gemeinsame Grundlage« für KI, basierend auf den Menschenrechten, zu fördern. Auch sollen gemeinsame Standards erarbeitet werden, um die technische »Interoperabilität« von KI-Systemen über Grenzen hinweg zu gewährleisten. Zudem brauche es einen »globalen KI-Datenrahmen«, um Definitionen, Grundsätze und die Verwaltung zu standardisieren und so die »Transparenz« sowie die »Rechenschaftspflicht« der KI-Systeme sicherzustellen.