Auf der Weltklimakonferenz (COP29) im aserbaidschanischen Baku hat UN-Generalsekretär Guterres die internationale Gemeinschaft zu schnellem Handeln aufgerufen. Er warnte, der Welt laufe die Zeit beim Vorhaben davon, die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen.
Das Jahr 2024 mit seinen Unwettern, Hitzewellen und Dürren sei ein – Zitat – „Lehrstück für Klimazerstörung“. In der Verantwortung seien hier vor allem die industriestarken Staaten.
Nach Erkenntnissen von Wissenschaftlern wird die Durchschnittstemperatur der Erde in diesem Jahr erstmals um mehr als 1,5 Grad über jener des vorindustriellen Zeitalters liegen. Berechnungen des UN-Umweltprogramms UNEP zufolge steuert die Erde auf eine Erwärmung von bis zu 2,6 Grad Celsius zu – und dies auch nur unter der Voraussetzung, dass alle Klimaschutzpläne der einzelnen Staaten umgesetzt werden.
Klimakonferenz ohne Scholz, Macron und von der Leyen
Über 100 Staats- und Regierungschefs werden zur COP29 erwartet. Sie wenden sich heute und morgen in kurzen Reden an das Plenum und setzen so den Ton für die zweiwöchigen Verhandlungen, in denen es vor allem um Finanzfragen rund um die Klimafolgenbewältigung geht. Anders als in den Vorjahren kommt Bundeskanzler Scholz nicht zu der Konferenz. Er sagte seine Reise wegen des Auseinanderbrechens der Ampel-Koalition ab. Ebenfalls nicht teilnehmen werden Frankreichs Staatschef Macron, EU-Kommissionschefin von der Leyen und Brasiliens Präsident Lula, in dessen Land die nächste Weltklimakonferenz stattfinden wird.
Gestern hatten die Teilnehmerstaaten erste Regeln für Emissionsgutschriften verabschiedet. Demnach können Länder oder Unternehmen künftig für Projekte auf der ganzen Welt bezahlen, die CO2-Emissionen reduzieren. Die durch diese Projekte erzeugten Gutschriften können sie wiederum zum Ausgleich ihrer eigenen Emissionen verwenden. Beispiele für Projekte sind der Anbau von CO2-absorbierenden Mangroven oder die Verteilung von sauberen Öfen in armen Ländern.