Libanon-Krise: Guterres fordert die Parteien auf „vom Abgrund zurückzutreten“

UN-Generalsekretär António Guterres hat sich sehr besorgt über die dramatische Eskalation der Ereignisse in der libanesischen Hauptstadt Beirut in den vergangenen 48 Stunden gezeigt.

Vorausgegangen waren israelische Luftangriffe in südlichen Vororten der Stadt, bei denen  der Führer der bewaffneten Hisbollah-Gruppe, Hassan Nasrallah, getötet wurde.

Die Entwicklung erfolgt inmitten der eskalierenden Gewalt zwischen den israelischen Streitkräften und der Hisbollah entlang der von den Vereinten Nationen überwachten Trennungslinie im Südlibanon, der so genannten Blauen Linie, vor dem Hintergrund des seit fast einem Jahr andauernden Krieges im Gazastreifen.

Der Sprecher des Generalsekretärs, Stéphane Dujarric, gab eine Erklärung ab, in der er betonte, dass „dieser Kreislauf der Gewalt jetzt gestoppt werden muss, und dass alle Seiten vom Abgrund zurücktreten müssen“.

„Das libanesische Volk, das israelische Volk und die gesamte Region können sich einen totalen Krieg nicht leisten“, sagte er.

Guterres forderte die Parteien auf, die Resolution 1701 (2006) des Sicherheitsrats wieder vollständig umzusetzen und unverzüglich zu einer Einstellung der Feindseligkeiten zurückzukehren.

Die Resolution 1701 wurde im August 2006 verabschiedet und zielte darauf ab, den in jenem Jahr im Libanon ausgebrochenen Krieg zwischen Israel und der Hisbollah zu beenden. Sie forderte die Einstellung der Feindseligkeiten, den Rückzug der israelischen Streitkräfte und die Einrichtung einer entmilitarisierten Zone.

Der Generalsekretär wiederholte auch seinen langjährigen Appell für einen sofortigen Waffenstillstand im Gazastreifen und die Freilassung aller in der Enklave festgehaltenen Geiseln.