In Gaza kommen kaum Lebensmittel an

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Tausende Palästinenser im Norden des Gazastreifens kämpfen nach Angaben des UN-Nothilfebüros OCHA um ihr Leben, nachdem mehr als 40 Tage kaum Nahrungsmittel oder andere Hilfsgüter die Region erreicht haben. „OCHA berichtet, dass alle Versuche der Vereinten Nationen, die Menschen in Beit Hanun, Beit Lahija und Teilen von Dschabalija – die alle weiterhin belagert werden – zu unterstützen, entweder verweigert oder behindert wurden“, sagte UN-Sprecher Stéphane Dujarric.

Laut den Berichten des Nothilfebüros wurden im November 27 der 31 geplanten humanitären Einsätze von Israel abgelehnt und die anderen vier stark behindert. „Das Ergebnis ist, dass Bäckereien und Küchen im nördlichen Gazastreifen geschlossen wurden, die Ernährungshilfe eingestellt wurde und die Versorgung mit Wasser und sanitären Einrichtungen vollständig blockiert wurde“, sagte Dujarric.

Israel beschlagnahmt medizinische Hilfsgüter und Lebensmittel

Am Sonntag habe OCHA eine von der Weltgesundheitsorganisation geleitete Mission unterstützt, die 10.000 Liter Treibstoff an das Kamal-Adwan-Krankenhaus liefern und mehrere Menschen in das Schifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt bringen konnte. Lebensmittel und medizinische Hilfsgüter sollten ebenfalls nach Kamal Adwan geliefert werden, aber „unsere Partner sagen, dass das Team gezwungen war, die Lebensmittel an einem israelischen Militärkontrollpunkt abzuladen, bevor es das Krankenhaus erreichte, und dass nur ein Teil der medizinischen Hilfsgüter an die Einrichtung geliefert werden konnte“, erklärte Dujarric.

Auf die Frage, ob die UN glauben, dass Israel versucht, die Palästinenser im nördlichen Gazastreifen zu zwingen, nach Süden zu ziehen, indem es Hilfslieferungen verweigert, antwortete Dujarric, er könne nicht über die Absichten der israelischen Regierung mutmaßen: „Wir sehen nur das Ergebnis und versuchen, damit umzugehen.“