Gaza: UN werfen Israel Bedrohung von Mitarbeitern im Gazastreifen vor

© UNRWA/Ashraf Amra

Bei einem Zwischenfall mit einem UN-Fahrzeugkonvoi und der israelischen Armee im Gazastreifen sind humanitäre Helfer nach Angaben der Vereinten Nationen umzingelt und bedroht worden. „Die Situation eskalierte sehr schnell, als Soldaten ihre Waffen direkt auf unser Personal im Konvoi richteten, die UN-Fahrzeuge von israelischen Streitkräften umzingelt wurden und Schüsse abgefeuert wurden“, sagte UN-Sprecher Stéphane Dujarric.

Hintergrund sei gewesen, dass israelische Streitkräfte zwei der zwölf UN-Mitarbeitenden, die die Polio-Impfkampagne im Gazastreifen unterstützen, verhören wollten. Laut UN-Angaben handelte es sich demnach um Palästinenser. Die Armee teilte mit, dass sie Geheimdienstinformationen gehabt habe, denen zufolge sich eine „Anzahl palästinensischer Verdächtiger“ in dem Konvoi aufhielt.

Dujarric teilte mit, dass der Konvoi nach mehr als sieben Stunden, während der auch die UN-Mitarbeiter befragt wurden, zu seiner Basis zurückkehren konnte. „Bei diesem Vorfall wurde deutlich, dass das Verhalten der israelischen Streitkräfte vor Ort das Leben unserer Mitarbeiter in Gefahr brachte“, sagte er.

Das Verhältnis zwischen Israel und den Vereinten Nationen gilt besonders im Zuge des Krieges als belastet. Israelische Vertreter hatten Mitarbeiter des UN-Palästinenserhilfswerks wiederholt in die Nähe von Terroristen gerückt. Im vergangenen Monat war nach UN-Angaben ein UN-Fahrzeug in einem Konvoi von israelischen Soldaten beschossen worden. Die Armee kündigte eine Untersuchung der Vorwürfe an.